Die Brandrede, die Deutschland nicht hören wollte

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Die Brandrede, die Deutschland nicht hören wollte

Susanne Leipnitz - Redner, Therapeut, Schmerzexperte
Veröffentlicht von Dorftherapeut in Irrenanstalt · Sonntag 16 Feb 2025 ·  5:45
Es gibt Reden, die ein Land stolz machen. Und dann gibt es Reden, die eine politische Elite in Panik versetzen. Die eine lässt die Staatsmänner strahlen, die andere bringt sie ins Schwitzen. Die eine wird in Gedenkbüchern zitiert, die andere hinter verschlossenen Türen verflucht. Die Ansprache des neuen US-Vizepräsidenten J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz fiel eindeutig in die zweite Kategorie.

Während deutsche Politiker sich normalerweise darauf verlassen können, dass ihre amerikanischen Kollegen ihre Sicht der Dinge artig abnicken, servierte Vance ihnen stattdessen eine unbequeme Wahrheit – einen verbalen Schlag in die Magengrube der europäischen Selbstgefälligkeit. Die größte Bedrohung für Demokratie und Meinungsfreiheit in Europa kommt nicht aus Russland, nicht aus China – sondern aus Europa selbst.

Die politische Klasse in Berlin und Brüssel liebt es, sich als moralische Supermacht zu inszenieren. Doch wenn ein ranghoher US-Politiker es wagt, ihre demokratische Doppelzüngigkeit offenzulegen, dann wird plötzlich nicht mehr von Freiheit geredet – sondern von „gefährlichen Vergleichen“. Wer gehofft hatte, dass die neue US-Regierung den EU-Kurs von Zensur, Meinungssteuerung und politischer Brandmauer gegen die Opposition gutheißen würde, wurde eines Besseren belehrt.

Vance sprach das aus, was nicht gesagt werden darf: Politische Eliten in Brüssel und Berlin reden über Demokratie – während sie sie gleichzeitig demontieren.

Die schöne Fassade der Freiheit
In Deutschland ist es inzwischen zur Gewohnheit geworden, sich selbst als Bollwerk der Demokratie zu inszenieren. Aber was bedeutet Demokratie eigentlich noch, wenn Parteien mit Millionen von Wählern systematisch ausgegrenzt werden? Wenn Regierungen beschließen, soziale Netzwerke „in Krisenzeiten“ abzuschalten? Wenn die Liste der „verbotenen“ Meinungen immer länger wird?

Vance erinnerte in seiner Rede daran, dass ein ehemaliger EU-Kommissar öffentlich die Annullierung einer demokratischen Wahl in Rumänien bejubelte und gleichzeitig davor warnte, dass Ähnliches auch in Deutschland passieren könnte, wenn die AfD zu erfolgreich wird.

Ein Wahlergebnis, das nicht passt? Kein Problem, dann wird es eben rückgängig gemacht. Aber natürlich alles im Namen der „wehrhaften Demokratie“.

Wenn nur noch das Erlaubte erlaubt ist
Deutschland liebt es, anderen Ländern Lektionen in Sachen Demokratie zu erteilen – doch was passiert hierzulande?

  • Kritik an Migrationspolitik? Schnell wird das Etikett „rechtsextrem“ draufgeklebt.
  • Skepsis gegenüber Klimamaßnahmen? Dann ist man ein „Klimaleugner“.
  • Bedenken zur Meinungsfreiheit? Natürlich nichts als „Verschwörungstheorien“.

Die Mechanismen sind raffiniert: Anstatt sich mit Argumenten auseinanderzusetzen, werden Kritiker einfach moralisch entsorgt. Wer sich zu sehr „verrennt“, verliert seinen Job, sein Bankkonto oder gleich den gesamten digitalen Zugang zum öffentlichen Diskurs. Die moderne Guillotine funktioniert nicht mit Messern, sondern mit Algorithmen und Kontosperren.

Wie Vance es formulierte: "Wir müssen mehr tun, als über demokratische Werte zu reden – wir müssen sie leben."

Das gilt für alle – nur offenbar nicht für die politische Elite Europas, die Meinungsfreiheit längst als gefährliche Unannehmlichkeit betrachtet.

Meinungsfreiheit? Nur solange du das Richtige sagst
Besonders scharf kritisierte Vance die zunehmenden Einschränkungen der Meinungsfreiheit in Europa. Es sei „schockierend“, dass die EU offen darüber nachdenke, soziale Medien abzuschalten, wenn sie der Meinung sei, die Bürger verbreiteten „hasserfüllte Inhalte“.

Hass ist ein wunderbares politisches Werkzeug geworden – denn wer bestimmt eigentlich, was Hass ist?
Heute ist es Hetze, morgen ist es Kritik, übermorgen ein sarkastischer Kommentar. Wer definiert das? Die Regierung? Aktivisten? „Faktenchecker“ mit nebulösen Finanzierungsquellen?

Ein aktuelles Beispiel aus Deutschland: Hausdurchsuchungen wegen antifeministischer Kommentare in sozialen Medien. In Schweden? Eine Haftstrafe für einen Mann, der an Koranverbrennungen teilnahm. In Großbritannien? Eine Geldstrafe für einen Bürger, der vor einer Abtreibungsklinik still betete.

Wenn derartige Vorfälle in China passieren, nennt man es Unterdrückung. Wenn es in Europa passiert, nennt man es Demokratieschutz.

Vance trifft Weidel – Ein Affront für Berlin
Als wäre seine Rede nicht schon provokativ genug gewesen, setzte Vance noch die Krone auf: Er traf sich mit AfD-Chefin Alice Weidel zu einem persönlichen Gespräch.
In Deutschland sorgte das für Empörung – als hätte er sich mit einer Terrororganisation zusammengesetzt. Dabei stellt sich die Frage: Ist nicht genau diese verweigerte Gesprächsbereitschaft das eigentliche Problem?

Eine Partei, die in Umfragen bis zu 25 Prozent Zustimmung hat, wird behandelt, als wäre sie nicht existent. Die politische Strategie? Nicht argumentieren, sondern ignorieren. Die Medienstrategie? Nicht berichten – oder nur mit empörter Distanz.

Aber wenn eine demokratisch gewählte Oppositionspartei aus Gesprächen ausgeschlossen wird, wenn deren Wähler diffamiert und deren Vertreter verbannt werden – wer gefährdet dann wirklich die Demokratie?

Migrationspolitik – Das letzte Tabu
Der größte Affront in den Augen der deutschen Regierung dürfte jedoch Vances Kritik an der unkontrollierten Masseneinwanderung gewesen sein. Er stellte eine einfache, aber entscheidende Frage: Wie oft müssen Menschen noch sterben, bevor sich etwas ändert?
Er bezog sich damit direkt auf den Terroranschlag in München, bei dem ein polizeibekannter Asylbewerber mit einem Auto in eine Menschenmenge raste. Ein Verbrechen, das kein Einzelfall ist. Die Muster wiederholen sich – aber die Politik reagiert stets gleich:

  • Betroffenheit ausdrücken.
  • Nicht verallgemeinern!
  • Noch mehr Massenmigration.

Kein Wähler in Europa hat jemals für eine unkontrollierte Einwanderung gestimmt. Doch es passiert – und wer sich dagegen ausspricht, wird ausgegrenzt.

Fazit: Eine Rede, die Deutschland verdient hat
Es ist wenig überraschend, dass sich die Bundesregierung in Empörung windet – so wie ein Trickbetrüger, der sich darüber aufregt, dass jemand seinen faulen Zauber durchschaut hat. Statt über die Worte von J.D. Vance zu hyperventilieren, sollte man sich lieber fragen, warum sie so treffsicher einschlagen.

Denn eine Demokratie, die nur noch funktioniert, solange die „richtige“ Meinung dominiert, ist keine Demokratie mehr – sie ist ein Schaufenster ohne Laden dahinter, eine Hülle ohne Inhalt, eine Theatervorstellung, in der das Publikum zwar klatschen darf, aber niemals mitbestimmen soll, wer auf der Bühne steht. Ein politischer Wettbewerb, der nur dann akzeptabel ist, wenn er keine unerwünschten Ergebnisse hervorbringt, ist wie ein Schachspiel, bei dem eine Seite sämtliche Züge bestimmen darf – und wehe, der Gegner wagt es, eine Figur zu bewegen.

Die Bundesregierung nennt das „wehrhafte Demokratie“. In Wahrheit ist es ein System, das sich gegen genau das wehren muss, was es vorgibt zu verteidigen: echten politischen Wettbewerb, echte Meinungsfreiheit und echte Wahlen.

Die Frage ist längst nicht mehr, ob die Demokratie in Deutschland erodiert. Sie tut es bereits – Tag für Tag, Gesetz für Gesetz, Skandal für Skandal. Die eigentliche Frage ist: Wann spricht endlich jemand dieses Offensichtliche laut aus? Und was kann auf demokratischem Wege dagegen getan werden, bevor der letzte Schein von Freiheit nur noch ein blasses Erinnerungsfoto in Geschichtsbüchern ist?


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